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10.06.2020

Ein Ausflug durch das mystische San Galgano

Aufgepasst: Das Original heisst nicht König Artus, sondern Galgano Guidotti - und unser Held stammt auch nicht aus dem mittelalterlichen England, sondern aus der Toskana. Der Schauplatz der Geschichte liegt nur 20 km von Sequerciani entfernt, in verträumter Hügellandschaft. Das müssen wir doch erkunden!

Die Legende geht so:

Es war einmal ein junger Mann aus reicher Adelsfamilie, geboren 1148 in Chiusdino, Toskana. Sein Leben verbrachte er sorglos und ausschweifend - von sinnlosen Kämpfen bis amourösen Abenteuern war wohl alles dabei. 

Eines Tages auf einem Ritt passierte es: Sein Pferd scheute und warf ihn zu Boden - niemand Geringerer als Erzengel Michael war erschienen! Die Kraft des Erzengels trug unseren jungen Tunichtgut nun auf einen Hügel in der Nähe seiner Geburtsstadt. Hier sollte er seinem bisherigen gottlosen Leben abschwören. "Es ist leichter ein Schwert in Stein zu rammen, als dies was du verlangst", soll Galgano geantwortet haben. Tja, doch als er das auch demonstrieren wollte, drang sein Schwert mühelos in den Stein auf dem Hügel. Und schon war das Wunder passiert - unser Held erleuchtet und der Monte Siepi seine Eremitenbehausung. Hier lebte er in Armut, mit wilden Tieren als Mitbewohner, bis zu seinem Tod 1181. Vier Jahre später wurde er heilig gesprochen.
 
Der Bischof von Volterra übergab Monte Siepi den Zisterzienser-Mönchen, die erst auf dem Hügel die rot-weiss gestreifte Kirche Monte Siepi bauten (wo bis heute San Galganos Schwert im Stein steckt - ein toller kurzer Spaziergang führt dort hinauf!) und danach am Fuss des Hügels die gotische Abtei San Galgano. 

Das ist einer der schönsten Kraftorte der Toskana: Die Klosterruine liegt einsam und ruhig in der toskanischen Landschaft, umgeben von Feldern und Zypressen. Das Dach ist längst eingestürzt, doch wenn Sie mitten im gegen den Himmel offenen Bau stehen, werden Sie die Magie dieses Ortes spüren. 
 
Auf dem Rückweg führt eine kleine Strasse die Hügel hinauf nach Chiusdino, Geburtsort Galganos. Das Dorf wäre definitiv geeignet als Filmkulisse, so eng und verwinkelt sind die Gassen, malerisch verteilt auf mehreren "Etagen". Und das Highlight finden Sie dann nach einigem Herumirren im Dorf-Labyrinth: in der Chiesa di San Michele ganz hinten, liegt unauffällig ausgestellt eine kostbare Reliquie: der konservierte Schädel des San Galgano!
 
Auf den Schreck braucht man eine Heiterkeit. Und weil es inzwischen auf den Abend zugeht, auch etwas zu essen. Also fahren Sie am besten über malerische kleine Strässchen nach Tatti. Ein Rundgang durch den mittelalterlichen Dorfkern und dann schnell ins Barrino. Hier können Sie feine toskanische Gerichte probieren und es gibt sogar den Sequerciani Naturwein dazu. Und das alles auf der Terrasse mit traumhafter Aussicht über hundert waldige Hügel hinaus bis zum Meer. Was will man mehr!

 

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